Mein Urlaub in Sotschi

Wohin die Liebe führt: Mein Urlaub in Sotschi

Es war nicht nur mein ers­ter Urlaub in Sot­schi, es war mei­ne ers­te Russland-Reise über­haupt. Und es wäre auch nie soweit gekom­men, wenn ich Ali­sa nicht ken­nen­ge­lernt hät­te. Sonst wäre der Jah­res­ur­laub wohl eher für die typi­sche Rei­se nach Ita­li­en ver­wer­tet wor­den. Doch die Lie­be schlägt manch­mal selt­sa­me Wege und manch­mal füh­ren die­se eben nach Russ­land und damit mei­nem Urlaub in Sotschi.

Slovecoach Stefan

Von Ste­fan

29.12.2020

Mein Urlaub in Sotschi

Unterwegs mit der russischen Eisenbahn

Genau­ge­nom­men star­te­te mein Aus­flug nach Russ­land nicht in Sot­schi, son­dern in Staw­ro­pol, der größ­ten Stadt im Nord­kau­ka­sus. Wenn man es noch genau­er will in Mün­chen, von wo aus ich über Mos­kau mit dem Flie­ger nach Staw­ro­pol reis­te, mei­nem ers­ten Date mit einer rus­si­schen Frau. Aber ich kam auch als Tou­rist, wer konn­te schließ­lich ahnen, dass mich hier die Lie­be mei­nes Lebens erwar­ten wür­de. So dach­te auch Ali­sa, die sich mit mir in ers­ter Linie eine schö­ne Zeit machen woll­te (wir kamen bei­de aus geschei­ter­ten Bezie­hun­gen und hat­ten aller­hand Grund um glück­lich sein zu wollen).

Staw­ro­pol ist kei­ne häss­li­che Stadt, sie wur­de von den Ein­woh­nern schon mal zur bes­ten mit­tel­gro­ßen Stadt zum Leben in Russ­land gewählt. Doch Ali­sa, die drin­gend einen Tape­ten­wech­sel brauch­te, woll­te ihren hart erar­bei­te­ten Urlaub in Sot­schi ver­brin­gen. Dage­gen hat­te ich nichts ein­zu­wen­den und so stie­gen wir schon am zwei­ten Tag nach mei­ner Ankunft in Staw­ro­pol in den Zug nach Sotschi.

Zugfahren mal anders

Die alte Eisen­bahn war ver­mut­lich aus Sowjet-Zeiten, so hör­te sie sich zumin­dest an und so lang­sam beweg­ten wir uns auch fort. Wir fuh­ren nicht in 1. Klas­se, wenigs­ten bei der Hin­fahrt. Das bedeu­te­te ein offe­nes Abteil, wo wir ver­schie­dens­te Men­schen dabei beob­ach­ten konn­ten, wie sie auf ihre Wei­se die lan­ge Rei­se­zeit tot­schlu­gen. Die einen taten es durch Kar­ten­spie­len und Wod­ka trin­ken, die ande­ren ver­such­ten zu schla­fen, und nicht weni­ge Müt­ter waren ohne­hin damit beschäf­tigt ihre Kin­der bei Lau­ne zu hal­ten. Mit dem Zug durch Russ­land zu fah­ren ist ein ein­ma­li­ges Erleb­nis. Man sieht aus dem Fens­ter und bekommt einen Ein­druck von der end­lo­sen Wei­te des Lan­des. Russ­land ist bei wei­tem nicht so dicht besie­delt, wie man das von Deutsch­land gewöhnt ist. Nur sel­ten konn­te ich durch die Fens­ter­schei­be des Wag­gons Men­schen oder Häu­ser ent­deck­ten. Die meis­ten Rus­sen woh­nen in Städ­ten, dazwi­schen ist meist nichts.

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Trotz­dem hielt der Zug alle ein bis zwei Stun­den und mach­te an einem klei­nen Bahn­hof Halt. Oft so lan­ge, dass ich mich frag­te, auf wel­che poten­ti­el­len Pas­sa­gie­re er in die­sem klei­nen Ort war­te­te: es war fast nie jemand zu sehen. Doch die lan­gen Pau­sen gehör­ten zum Pro­gramm und waren ein wesent­li­cher Grund dafür, wie­so die Zug­fahrt län­ger dau­er­te als ich mir vor­stel­len konn­te. Die Son­ne ging unter und ich ver­such­te auf der Sitz­bank Schlaf zu fin­den. Es gelang mir nicht, dafür mei­ner Freun­din, die sich in mei­nen Arm kuschel­te. Zum ers­ten Mal ihre kör­per­li­che Nähe zu spü­ren, mach­te die Sache wett. Es dau­er­te schließ­lich mehr als 14 Stun­den (für eine Ent­fer­nung Luft­li­nie von 250km), bis wir end­lich am Mor­gen des nächs­ten Tages den Bahn­hof von Sot­schi erreichten.

Urlaub in Sotschi — Russlands Sommerhauptstadt

Entspannen am Schwarzen Meer

Wir hat­ten uns nichts Beson­de­res vor­ge­nom­men. Um ehr­lich zu sein hat­ten weder ich, noch mein ein­hei­mi­sches rus­si­sches Date irgend­ei­nen Plan in Bezug auf die Sehens­wür­dig­kei­ten vor Ort, also wie wir unse­ren Urlaub in Sot­schi genau gestal­ten woll­ten. Wenigs­tens hat­te ich vor­weg ein Hotel gebucht und so bega­ben wir uns an die­se ers­te Anlauf­sta­ti­on für alles wei­te­re. Es war heiß — auch im Schat­ten -, was für einen Juni in Russ­lands Som­mer­haupt­stadt aber zu erwar­ten war. Als Gen­tle­man über­nahm ich selbst­re­dend den Groß­teil der Kof­fer­last, muss­te mich im Hotel­zim­mer dafür erst ein­mal duschen.

Da wir bei­de Hun­ger und Halb­pen­si­on gebucht hat­ten, ver­lie­ßen wir unse­re Unter­kunft genau­so schnell wie wir ein­ge­checkt hat­ten um einen geeig­ne­ten Ort für eine ers­te Nah­rungs­auf­nah­me zu fin­den. Nicht weit vom Hotel erblick­te ich etwas Ver­trau­tes aus Deutsch­land, das gol­de­ne „M“ der berühm­tes­ten west­li­chen Fast Food Ket­te, die nach dem Fall der Sowjet­uni­on nun auch in Russ­land zu Hau­se ist. Ali­sa hat­te nichts dage­gen, sie moch­te die Pom­mes dort genau­so wie ich (nach mei­ner Mei­nung die bes­ten der Welt). Geduscht und satt, woll­ten wir end­lich die Stadt erkunden.

Sotschi das Touristenparadies

Zunächst gin­gen wir direkt zur Strand­pro­me­na­de. Wir woll­ten schließ­lich ans Meer, sonst wären wir nach Wol­go­grad, Kislo­wodsk oder eine ande­re berühm­te Stadt in der Nähe Staw­ro­pols gefah­ren. Auf dem Weg zum Strand, bekam ich einen guten Ein­druck von Sot­schi. Dass ich mich hier in der Tou­ris­ten­hoch­burg Russ­lands befin­den wür­de, war schwer zu leug­nen. Über­all wohin ich sah waren rus­si­sche Pär­chen und Fami­li­en, die ganz klar nicht wie Ein­hei­mi­sche wirk­ten son­dern hier waren um ihren Urlaub in Sot­schi zu ver­brin­gen. Selbst wenn man auf ein­zel­ne Men­schen traf, tru­gen die­se Ruck­sack, Hawai­hemd oder eine Kame­ra vor sich her und ein ent­spann­tes Lächeln auf dem Gesicht. Bis auf die Ser­vice­kräf­te hin­ter den Eis­die­len schie­nen alle Rus­sen in Sot­schi Urlaub zu machen.

Urlaub in Sotschi Park

Unab­hän­gig davon war auch die Stadt an sich für den Tou­ris­mus gebaut. Wir kamen an Muse­en vor­bei, die auch von außen Ein­druck mach­ten, schlen­der­ten durch ver­schie­dens­te Park­an­la­gen. Hier ein Monu­ment, dort ein gigan­ti­scher Spring­brun­nen und Pal­men soweit das Auge reicht. In Sot­schi soll man sich wohl füh­len und das mit Erfolg. Schon nach einer Stun­de hat­te ich die stres­si­ge Anfahrt ver­ges­sen und fühl­te mich mehr als nur Wohl. Ich fühl­te mich hier, mit mei­nem rus­si­schen Date, in einem real gewor­de­nen Traumurlaub.

Sonne, Palmen, Strand

An der Strand­pro­me­na­de ange­kom­men hiel­ten wir bereits Händ­chen ohne dass uns des­sen genau­er bewusst war. Hin-und wie­der ertön­te aus einem Laut­spre­cher die Stim­me eines erreg­ten Fuß­ball­mo­de­ra­tors, es war der Som­mer der Euro­pa­meis­ter­schaft in Frank­reich. Russ­land schied damals als Grup­pen­letz­ter in der Vor­run­de aus, dem­entspre­chend gering war der Andrang am Public Vie­w­ing. Viel­mehr befan­den sich die rus­si­schen Tou­ris­ten auf einer Lie­ge am Strand oder einem Café abseits der depri­mie­ren­den Stim­me des Fuß­ball­mo­de­ra­tors. Es gab kaum freie Plät­ze, was uns egal war. Wir woll­ten ohne­hin nicht schwim­men, hat­ten nicht ein­mal Bade­sa­chen dabei. Nichts­des­to­trotz hiel­ten wir unse­re Füße ins Schwar­ze Meer, gin­gen bar­fuß über den Kie­sel­strand und mach­ten Fotos so viel es ging.

Urlaub in Sotschi am Strand

An der Strand­pro­me­na­de gab es viel zu sehen. Immer wie­der Artis­ten, die ihre Tricks vor­führ­ten. Klei­ne Märk­te, wo man die inter­es­san­tes­ten Sou­ve­nirs kau­fen konn­te. Gera­de die Fan­ar­ti­kel zum rus­si­schen Prä­si­den­ten kön­nen ver­stö­ren, wenn man nicht weiß, dass Russ­land eben Russ­land ist. Natür­lich gab es auch kuli­na­ri­sche Köst­lich­kei­ten und irgend­wann beka­men wir erneut Hun­ger. Da die Son­ne bereits unter­ging lud ich Ali­sa in ein Restau­rant mit Mee­res­blick ein. Ein Fisch­re­stau­rant mit Spe­zia­li­tä­ten aus der Regi­on (und jeder Men­ge roman­ti­scher Atmo­sphä­re). Der per­fek­te Abschluss für den ers­ten Tag mei­nes Urlaubs in Sot­schi und natür­lich für mein Date, dass spä­ter in mei­nen Armen ein­schla­fen sollte.

Auf den Spuren der olympischen Winterspiele

Am zwei­ten Tag von unse­rem Urlaub in Sot­schi wuss­ten wir bei­de nicht so Recht, wel­che Sehens­wür­dig­kei­ten wir als nächs­tes besu­chen woll­ten. Wir blie­ben des­we­gen am Mor­gen lan­ge im Bett. Ich recher­chier­te auf Goog­le, Ali­sa auf Yand­ex, bis wir uns dazu ent­schlos­sen, vor­mit­tags das his­to­ri­sche Muse­um von Sot­schi zu besu­chen. Nach einem umfang­rei­chen Früh­stück begeg­ne­ten wir auf dem Weg dort­hin aller­dings einer Frau mit diver­sen Fly­ern in der Hand, die sie mir in die Hand drü­cken woll­te. Da ich damals der rus­si­schen Sprach noch nicht mäch­tig war, lehn­te ich mit einem Kopf­schüt­teln ab, eine inter­na­tio­na­le Ges­te die jeder ver­ste­hen soll­te. Jedoch nicht die­se Frau, die es dar­auf­hin mit einem Lächeln ver­such­te und sich mir in den Weg stellte.

Ali­sa, die das Schau­spiel vor ihren Augen beob­ach­te­te, been­de­te das Tele­fon­ge­spräch mit ihrer Mut­ter und kam mir zu Hil­fe. Sie mach­te die Frau mit den Fly­ern in der Hand dar­auf auf­merk­sam, dass wir an ihren Offer­ten nicht inter­es­siert wären. Jeden­falls bis Ali­sa merk­te, dass das Ange­bot der Frau gar nicht so unin­ter­es­sant war. Denn für unse­ren Urlaub in Sot­schi hat­ten wir zuge­ge­be­ner­ma­ßen nicht den Plan, den wir ger­ne gehabt hät­ten. Und eben die­se Frau (immer noch mit einem Lächeln im Gesicht) woll­te zur Lösung die­ses Pro­blems bei­tra­gen. Sie mach­te Wer­bung für eine sehr preis­wer­te Tou­ris­ten­füh­rung, die nicht ein­mal 100€ kos­te­te. Uns wür­den ver­schie­de­ne Sehens­wür­dig­kei­ten gezeigt wer­den, die Bus­fahrt inklu­si­ve. Wir folg­ten ihr in ein Tou­ris­ten­bü­ro, wo wir uns bei­de für die nächs­te Sight­see­ing­tour die in weni­gen Minu­ten begin­nen soll­te anmeldeten.

Preiswertes Sightseeing

Kurz dar­auf erschien ein klapp­ri­ger Klein­bus vor dem Gebäu­de. Die Dame hin­ter der The­ke mein­te, wir sol­len uns zu die­sem bege­ben, eine gewis­se „Frau Lina“ erwar­te uns dort schon. Genau­so war es dann auch und zu mei­ner gro­ßen Über­ra­schung sprach Frau Lina sogar Deutsch. Sie sag­te, sie war frü­her als Dol­met­sche­rin für vie­le deut­sche Bau­fir­men tätig gewe­sen und froh, dass sie nun die Gele­gen­heit hat­te, ihre ver­ros­te­ten Deutsch-Kenntnisse etwas auf­zu­fri­schen („ihr Deut­schen, über­all trifft man euch auf der Welt, nun sogar im Kau­ka­sus“). Eine tol­le Sache, denn auch wenn unse­re Tou­ris­ten­füh­re­rin die meis­te Zeit Rus­sisch sprach, über­setz­te sie extra für mich immer wie­der auf Deutsch.

Urlaub in Sotschi olympische Spiele

Unse­re ers­te Sta­ti­on war der Olym­pia­park. Hier fan­den 2014 die in Deutsch­land auch sehr umstrit­te­nen olym­pi­schen Win­ter­spie­le von Sot­schi statt. Damals rück­ten ver­schie­de­ne Arti­kel in den deut­schen Medi­en über die Aus­beu­tung von Arbeits­mi­gran­ten die Ver­an­stal­tung in ein schlech­tes Licht. Tat­säch­lich führ­te das Event zu einer Kom­plett­sa­nie­rung von Sot­schi mit ent­spre­chen­dem Arbeits­auf­wand, die Stadt war danach nicht wie­der­zu­er­ken­nen. Mei­ne rus­si­sche Freun­din bestä­tig­te mir nicht die Aus­beu­tung von Arbeits­mi­gran­ten, eher wun­der­te sie sich, war­um dies in den deut­schen Medi­en ein so gro­ßes The­ma war. Ich erklär­te mir ihre alter­na­ti­ve Sicht­wei­se dadurch, dass west­li­che Medi­en nun mal ihre ganz eige­ne Per­spek­ti­ve auf die Vor­gän­ge in der Welt hät­ten, aber auch dass die Aus­beu­tung von Arbeits­mi­gran­ten in Russ­land gene­rell nicht so eng gese­hen wur­de. Nichts­des­to­trotz darf man fest­stel­len, dass die Gene­ral­sa­nie­rung der Stadt kei­nes­falls umsonst war. Sie gilt heu­te für vie­le als Urlaubs­pa­ra­dies, ein jeder Rus­se möch­te Urlaub in Sot­schi machen.

Olympiapark

Der Olym­pia­park selbst war so, wie man sich einen Olym­pia­park vor­stell­te. Ver­schie­de­ne Sta­di­en, Eis­hal­len und Monu­men­te erin­ner­ten an die Win­ter­spie­le vor weni­gen Jah­ren. Eine wirk­lich wun­der­schö­ne Anla­ge mit einem ein­zi­gen Man­ko: der Olym­pia­park spen­det kaum Schat­ten. An einem hei­ßen Som­mer­tag ist für alle, die sich nicht ein­ge­cremt haben, hier der Son­nen­brand vor­pro­gram­miert. So auch für mich, aller­dings warn­te mich ein leich­tes Jucken in der Haut recht­zei­tig, sodass es nicht all­zu schlimm wur­de. Zudem hat­te Frau Lina unse­ren Auf­ent­halt kurz bemes­sen und ehe wir das Gelän­de genau­er erkun­den konn­ten, ging es schon zurück in den Bus und wei­ter zur nächs­ten Station.

Urlaub in Sotschi Olympiapark

Weinprobe in den Bergen des Kaukasus

Wir ver­lie­ßen die Stadt, der Bus fuhr in Rich­tung Osten, in die kau­ka­si­schen Ber­ge. Nächs­ter Halt sei Rosa Khu­tor, mein­te Frau Lina, das größ­te Ski-Resort der Regi­on, eigens für die olym­pi­schen Win­ter­spie­le gebaut. Es war ihr sicht­lich eine Freu­de, hin und wie­der auf Deutsch über­set­zen zu kön­nen. Ver­ständ­lich, denn Ihr Deutsch war fabel­haft. Für die ande­ren rus­si­schen Tou­ris­ten im Bus war die Anwe­sen­heit eines deut­schen Tou­ris­ten, der tat­säch­lich Urlaub in Sot­schi machen woll­te, deut­lich weni­ger bemer­kens­wert (wobei eini­ge hin-und wie­der neu­gie­rig den Kopf dreh­ten, wenn ich mich mit Ali­sa auf Eng­lisch unterhielt).

Urlaub in Sotschi Rosa Khutor

Es dau­er­te zwei Stun­den bis wir Rosa Khu­tor erreich­ten. Die lan­ge Fahr­zeit war kei­nes­falls umsonst, das Are­al lag idyl­lisch am Fluss Msym­ta und war wun­der­schön. Über­all säum­ten ver­zier­te Brü­cken, Häu­ser und ande­re archi­tek­to­ni­sche Sehens­wür­dig­kei­ten die auch so schon schö­ne Berg­land­schaft. Frau Lina sah auf die Uhr, wir hät­ten drei Stun­den Zeit das Are­al zu erkun­den mein­te sie und emp­fahl, auch mit der Gon­del in die Ber­ge zu fah­ren. Des­halb gin­gen Ali­sa und ich sogleich zur Tal­sta­ti­on und lie­ßen uns zur Berg­sta­ti­on trans­por­tie­ren. Der Aus­blick von der Gon­del her­ab auf das immer klei­ner wer­den­de Olym­pia­dorf war herrlich.

Mit der Gondel in die Berge

Oben ange­kom­men, stie­gen wir nach einer kur­zen Foto-Session in den nächs­ten Ses­sel­lift (einem 2er-Sessellift ver­steht sich). Was gibt es schö­ne­res als mit sei­nem Date, mit dem man vor­her nur über das Inter­net Text­nach­rich­ten aus­tau­schen konn­te, nun im „ech­ten Leben“ eng umschlun­gen über die idyl­li­sche Berg­land­schaft des Kau­ka­sus zu glei­ten. Ein unbe­schreib­li­ches Gefühl, dass man nur nach­emp­fin­den kann, wenn man es selbst erlebt hat. Daher ver­gin­gen die drei Stun­den wie im Flug. Da wir auch noch das Olym­pia­dorf begut­ach­ten woll­ten, eil­ten wir irgend­wann zur Gon­del, die uns wie­der ins Tal brach­te. Unten ange­kom­men ver­brach­ten wir die rest­li­che kur­ze Zeit damit, ein paar Schau­ta­feln über die olym­pi­schen Spie­le zu lesen, einen Tee zu trin­ken und am Fluss ent­lang zu schlen­dern. Wir stie­gen erneut in den Bus, der uns zur letz­ten Sta­ti­on brachte.

Urlaub in Sotschi in den Bergen des Kaukasus

Griechisch Essen in Sotschi

Auf dem Rück­weg nach Sot­schi bog der Bus plötz­lich von der Haupt­stra­ße auf eine holp­ri­ge Neben­stra­ße, die einen wei­te­ren Berg hin­auf­führ­te. Frau Lina sprach von einem grie­chi­schen Restau­rant, wo wir Essen und uns ent­span­nen könn­ten. Außer­dem erklär­te sie mir, dass hier im Kau­ka­sus eine grie­chi­sche Min­der­heit leb­te, sog. Pon­tos­grie­chen. Der Bus fuhr immer wei­ter den Berg hin­auf, bis wir tat­säch­lich an einem ansehn­li­chen Restau­rant anka­men, dass rela­tiv ein­sam in der Land­schaft stand. Wer hät­te gedacht, dass ich bei mei­nem Urlaub in Sot­schi auch grie­chisch essen wür­de. Am Ende gab es Schasch­lik, nicht ganz was ich erwar­tet hat­te, aber den­noch köstlich.

Oben­drein wur­de ein Wodka-und Honig-Tasting ver­an­stal­tet. Frau Lina rief die Expe­di­ti­ons­teil­neh­mer in einen grö­ße­ren Raum zu kom­men, wo Löf­fel für die Honig-Probe und klei­ne Glä­ser für diver­se Ver­dau­ungs­schnäp­se bereit­stan­den. Frei­lich nicht zum Selbst­zweck, wenn es schmeckt, durf­te auch ger­ne gekauft wer­den. Ali­sa und ich kauf­ten zwei Glä­ser Honig und eine Fla­sche Tschat­scha (eine Art geor­gi­scher Trauben-Wodka). Das Wodka-Tasting stell­te sich als sehr beru­hi­gend her­aus, sowohl Ali­sa als auch ich nick­ten im Bus ein, der uns wäh­rend­des­sen in der Abend­däm­me­rung nach Hau­se brach­te. Kurz vor Sot­schi kam ein Schlag­loch, wel­ches uns zum Glück wie­der auf­weck­te. Inzwi­schen hat­ten wir das Tou­ris­ten­bü­ro erreicht, von wo aus alles star­te­te. Frau Lina ver­ab­schie­det sich von mir mit einem „Küss­chen Küss­chen“ – wegen dem mich Ali­sa spä­ter dann im Bett noch auf­zog. Doch die­ser zwei­te Tag von mei­nem Urlaub in Sot­schi war so anstren­gend, dass ich davon nicht viel merk­te und rela­tiv früh einschlief.

Fazit zu meinem Urlaub in Sotschi

Der nächs­te und letz­te Tag von mei­nem Urlaub in Sot­schi war wie­der eher dem Ent­span­nen gewid­met. Frau Lina zum Dank, die unse­re Erkun­dungs­lust gestillt hat­te. Wir gin­gen des­we­gen direkt zum Strand, wo wir dann auch den Groß­teil des Tages ver­brach­ten. Ein­zig erwäh­nens­wert war viel­leicht das Mit­tag­essen. Wir gin­gen dazu in ein Restau­rant namens Ris, das mich sehr begeis­tert hat. Wer in Russ­land preis­wert (um nicht zu sagen güns­tig) essen möch­te, der ist vor allem mit Sushi gut bedient. Man bekommt für sein Geld wirk­lich mehr als genug um sich satt zu essen.

Ansons­ten lagen wir an die­sem letz­ten Tag wie gesagt haupt­säch­lich am Kie­sel­strand her­um, tank­ten (nach vor­he­ri­gem Ein­cre­men) Son­ne und genos­sen das Leben. Am Abend pack­ten wir unse­re Sachen, check­ten aus dem Hotel aus und stie­gen in den Zug zurück nach Staw­ro­pol. Aller­dings fuh­ren wir dies­mal ers­te Klas­se, d.h. in einem geschlos­se­nen Abteil wo ich end­lich mei­nen Schlaf nach­ho­len konnte.

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Der schönste Urlaub meines Lebens

Zusam­men­fas­send muss ich sagen, dass der Urlaub in Sot­schi der bis­her wahr­schein­lich bes­te, in jedem Fall auf­re­gends­te mei­nes Lebens war. Obgleich ich zuge­ben muss, dass dies zum gro­ßen Teil auch Ali­sa geschul­det war. Mit ihr wäre wahr­schein­lich auch ein Urlaub in Sibi­ri­en schön gewe­sen. Nichts­des­to­trotz ist Sot­schi ein Urlaubs­pa­ra­dies, denn für jeden ist etwas dabei: Frei­zeit­park oder Well­ness, Strand oder Ber­ge, Action oder Kul­tur, rus­si­sches oder geor­gi­sches Essen und vie­les mehr. Es ist mei­ner Mei­nung nach unmög­lich, sei­nen Urlaub in Sot­schi zu ver­brin­gen, ohne etwas für den eige­nen Geschmack zu fin­den. Immer­hin kann man hier sowohl im Som­mer, als auch im Win­ter Urlaub machen (Stich­wort: Ski­fah­ren). Wer als Deut­scher etwas Abwechs­lung zu Mal­lor­ca oder Ita­li­en möch­te, dem kann ich einen Urlaub in Sot­schi nur nahe legen. Denn wer als deut­scher Mann dort nach der gro­ßen Lie­be sucht, wird sie viel­leicht wie ich finden.

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