Argumente gegen Feminismus
Gibt es eigentlich auch Argumente gegen Feminismus? Oder gegen das, was heute im Westen unter Feminismus verstanden wird? Gilt doch eine feministische Gesellschaft im Allgemeinen als modern und fortschrittlich. Denn der Feminismus hat den Frauen zu mehr Selbstbestimmung verholfen. Und ist unsere Gesellschaft dadurch nicht ein Stück gerechter geworden? Was kann also daran falsch sein? Doch wäre es so einfach, dann würde der Begriff „Feminismus“ nicht so polarisieren wie er es tut. Denn wo die einen den Feminismus feiern, gibt es genauso Menschen, die bei diesem Reizwort die Nase rümpfen. Einen ernstzunehmenden Antifeminismus gibt es nicht in Deutschland, doch Begeisterung sieht häufig anders aus. Gerade Männer schreiben sich in anonymen Internetforen bei diesem Thema gerne die Seele aus dem Leib. Wie schwer sie es heutzutage haben und was nur mit den Frauen los sei. Sind frustrierte Männer Argumente gegen Feminismus? Wir gehen der Sache auf den Grund.

Von Stefan
25.01.2021

Argumente für Feminismus
Bevor es spannend wird und ich mögliche Argumente gegen Feminismus erläutere, beschäftigen wir uns zunächst mit den Pro-Feminismus Argumenten. Diese sind allgemein bekannt und werden tagtäglich durch die Massenmedien gespeist. Jeder weiß, warum Feminismus gut ist oder gut sein soll. Früher hatte der Begriff für viele Menschen etwas mit „Frauenrechten“ zu tun. Heute steht der Begriff eher für Gendergleichheit. Wenn ich im Folgenden von Feminismus schreibe, dann meine ich damit den heutigen Feminismus, der die Gleichheit der Geschlechter anstrebt. Ich nenne ihn auch gerne Feminismus 2.0. Denn die Gleichberechtigung der Frau vor dem Gesetz ist für die meisten Deutschen heute eine Selbstverständlichkeit. Über den Feminismus 1.0 streitet man gemeinhin auch nicht, es ist der Feminismus 2.0 (alias Gendergleichheit) der die Gemüter erregt. Nichtsdestotrotz sind die Argumente des heutigen Feminismus die gleichen wie vor 50 Jahren. Die Ziele sind nur höher gesteckt.
Frauen können sich selbst verwirklichen
Der Grundgedanke hinter allem Feminismus ist Geschlechtergleichheit, vor 50 Jahren wie auch heute. Ausgangspunkt war eine tatsächliche Ungleichheit der Geschlechter vor dem Gesetz. Deutsche Frauen durften bis vor 50 Jahren nicht ohne die (schriftliche) Erlaubnis ihrer Ehemänner ein Bankkonto eröffnen. Genauso wenig konnten sie einer Karriere nachgehen, wenn ihr Ehemann anderer Meinung war. Zustände die heute kaum noch vorstellbar sind, waren damals aber vom Gesetz so vorgegeben. Mit den berühmten 68er-Studentenprotesten kam die Wut darüber zum Ausdruck. Frauen wollten vor dem Gesetz gleichberechtigt sein und wurden es schließlich. Die feministische Bewegung hatte ihr erstes Ziel erreicht. Leider stellte man fest, dass viele Frauen, trotz der neugewonnen Möglichkeiten, den alten Rollenbildern treu blieben. Sie heirateten einen Mann, der die Familie ernähren sollte und kümmerten sich selbst weiter in erster Linie um die Kinder. Argumente gegen Feminismus oder war die Emanzipation der Gesellschaft einfach noch nicht abgeschlossen?
Die feministische Bewegung entschied sich für Letzteres. Seit den 80er Jahren wird daher das Ideal der finanziell unabhängigen Karrierefrau propagiert, die ihre Selbstverwirklichung nicht mehr ausschließlich im Kreis der Familie suchen solle. Genauso wie der Feminismus 1.0 hatte auch der Feminismus 2.0 Erfolg. Immer mehr Frauen studieren heute an Universitäten (wo sie bereits die Mehrheit stellen), machen Karriere und führen ein selbstbestimmtes Leben. Die medialen Aufrufe zeigen ihre Wirkung. Mittlerweile gibt es verschiedenste Förderprogramme wie beispielsweise verbindliche Frauenquoten, die Unternehmen zur Diversität nötigen. Klassische Männerberufe werden heute genauso gut von Frauen ausgeübt. Es ist also richtig, dass auch der moderne Feminismus vielen Frauen zur Selbstverwirklichung verholfen hat.
Männer müssen nicht mehr die Familie Ernähren
Männern fallen häufig mehr Argumente gegen Feminismus ein als umgekehrt, obgleich auch sie von einer Emanzipation der Gesellschaft profitieren können. Zumindest ist es so, dass wenn Frauen selbst berufstätig sind, sie die Familie miternähren können. Dadurch verteilt sich die Last des Ernährers auf zwei Schultern. Mussten Männer früher noch Überstunden schieben und am Wochenende arbeiten, haben sie heute mehr Zeit für ihre Kinder oder Hobbys. Viele Väter wissen dies durchaus zu schätzen. Außerdem hat eine Familie mit zwei Einkommen generell mehr Geld übrig. Dadurch kann man sich gemeinsam das größere Haus oder das schönere Auto kaufen. Während als Männer früher noch alleine eine ganze Familie ernähren mussten, das Geld häufig nicht mal für einen Urlaub reichte. Denn selbst wenn Geld nicht alles im Leben ist, hat es doch einen großen Einfluss darauf, wie wir leben. Auf jeden Fall kann es nicht schaden, mehr davon zu haben.
Argumente gegen Feminismus
Nach diesem Plädoyer für Emanzipation und Selbstverwirklichung, kann es da überhaupt Argumente gegen Feminismus geben? Wagen wir uns nun an ein Tabu-Thema heran, dass eigentlich kein Tabu-Thema sein sollte. Denn wo Licht ist, ist stets auch Schatten und auch das sollte diskutiert werden. Es schadet nie, die beiden Seiten der Medaille zu betrachten, nicht nur um sich gegenseitig besser zu verstehen. Vielmehr geht es darum, Kritik äußern zu dürfen wo Kritik angebracht ist um daraus zu lernen. Oft ist der Kompromiss sinnvoller als eine einseitige Ideologie, die auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Wir erleben heute eine zunehmende Spaltung der westlichen Gesellschaft. Das Folgende hat auch damit zu tun.
Sex und Natürlichkeit
Ein häufiges Argument gegen Feminismus ist, dass Mann und Frau naturgegebene Eigenschaften haben, die beide voneinander unterscheidet. Eine feministische Idee, die nun versucht Frauen zu Männern umzuerziehen (und umgekehrt), sei folglich unnatürlich. Wo es den alten Frauenrechtlern nur um die Gleichheit vor dem Gesetz ging, strebt der Feminismus 2.0 nach Gendergleichheit. Denn die Natürlichkeit der Geschlechter wird zunehmend in Frage gestellt. Eine neue Wissenschaft wurde gegründet, um sich genau mit dieser Fragestellung auseinanderzusetzen: die Genderwissenschaft. Nicht wenige fechten die Existenzberechtigung eines solchen Studiengangs an. So bezeichnete der Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera die Genderwissenschaft als „fundamentalistische feministische Ideologie“ und „unwissenschaftlichen Unsinn“ (Quelle: Die Tagespost). Er ist nicht der einzige, der sich derart äußerte. Wissenschaft oder nicht, die Genderwissenschaft ist ein Kind unserer Zeit. Die feministische Bewegung ist noch lange nicht am Ende, doch findet immer weniger Verständnis. Nichtsdestotrotz hat sie einen enormen Einfluss darauf, wie westliche Männer und Frauen heute sind.

Es fallen Argumente gegen Feminismus wie, dass deutsche Frauen mittlerweile zu männlich wären. Sie hätten keinen Sinn mehr für Weiblichkeit, als würde man(n) seinen Kumpel heiraten. Auf der anderen Seite beschweren sich Frauen darüber, dass es keine echten Männer mehr gäbe. Wenigstens können viele Männer heute kochen. Es gibt emanzipierte Paare, welche die neuen Rollenbilder genauso ausleben, wie sie propagiert werden und sich daran auch nicht stören. Doch immer mehr Deutsche suchen ihr Liebesglück im Ausland, denn viele sind mit ihrer Partnerauswahl unzufrieden. Häufig finden sie bei einem Partner im Ausland genau das, was sie bei der heimischen Auswahl vermissten: den besseren Sex und Natürlichkeit. Es kann gut sein, dass es dir, lieber männlicher Leser, ähnlich ergehen wird. Wenn du (auch) aus diesem Grund an osteuropäischen Frauen interessiert bist, dann liegst du gar nicht so falsch. Ein Blick über den Tellerrand kann zumindest nicht schaden (mehr dazu in meinem Buch).
Gleichberechtigung ist relativ
Argumente gegen Feminismus werden schnell als Argumente gegen Gleichberechtigung diskreditiert. Doch was ist „Gleichberechtigung der Geschlechter“? Für viele steht Gleichberechtigung für Chancengleichheit. Dass ein Mann und eine Frau die gleichen Chancen haben sollten, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Zum Beispiel sollte niemand bei seiner Bewerbung für einen Job aufgrund seines Geschlechts benachteiligt werden. Mittlerweile liest man aber immer häufiger vom Ideal der „Gendergleichheit“. Überdies wird „Gleichheit“ gerne auch mal schnell zum Synonym für „Gleichberechtigung“, obwohl beide Wörter (ursprünglich) eine andere Bedeutung haben. Aus einer geforderten Gendergleichheit folgt aber eine völlig andere Politik als im Falle der ursprünglichen Motivation für Gleichberechtigung zu sorgen. Frauenquoten werden durch Ersteres moralisch legitimiert. Sie sorgen nicht für Gleichberechtigung, da Männer dadurch bei einer Stellenausschreibung benachteiligt sind im Sinne der Chancengleichheit. Aber sie sorgen für Gleichheit, denn der Sinn der Quote ist, den Frauenanteil zu erhöhen. Damit sind wir in eine neue Ära des Feminismus eingetreten.

Tatsächlich sind Frauenquoten und ähnliche Maßnahmen für viele Menschen Argumente gegen Feminismus, d.h. dem heutigen Feminismus. Denn sind Frauenquoten gerecht? Daran scheiden sich die Geister, je nach eigenem Weltbild. Wer es ungerecht findet, dass in bestimmten Berufszweigen zu wenige Frauen arbeiten, wird Frauenquoten unterstützen. Wer dagegen möchte, dass niemand bei der Bewerbung um einen Job aufgrund seines Geschlechts benachteiligt wird, wird Frauenquoten ungerecht finden. Verteidiger der Frauenquote argumentieren zwar häufig, dass Frauen in einem Berufszweig unterrepräsentiert sind, da sie bei der Stellenbeschreibung benachteiligt würden. Ob dem so ist, bleibt aber fraglich. Dagegen ist es tatsächlich so, dass eine Frauenquote Männer bei der Bewerbung um eine Stelle benachteiligt. Infolgedessen sind es vor allem Männer, welche die Frauenquote als ungerecht ablehnen. Doch auch nicht jede Frau möchte als Quoten-Frau wahrgenommen werden und unterstützt derartige Maßnahmen. Auf jeden Fall polarisiert die Frauenquote und auch das, was heute als Feminismus bezeichnet wird.
Argumente gegen Feminismus sind keine Argumente
Argumente gegen Feminismus gibt es genauso wie es Argumente für Feminismus gibt. Der Unterschied liegt aber darin, dass Erstere ein Tabu-Thema zu sein scheinen und Letztere gängiger Konsens. Für Feminismus zu sein gilt gemeinhin als moralisch erstrebenswert, gegen Feminismus zu sein dagegen als frauenfeindlich. Sicher, ein Mann der Frauen die Gleichheit vor dem Gesetz verweigert, darf getrost als Frauenhasser bezeichnet werden. Man darf das auch Männern unterstellen, die finden, dass alle Frauen ihren Platz zu Hause am Herd haben. Doch ist ein Gegner der Frauenquote per se ein Frauenhasser? Wenn man(n) Frauen ihre Selbstverwirklichung zugesteht, aber selbst von einer Frau träumt, die in erster Linie Mutter sein möchte? Dann wäre es wohl zumindest besser, diesen Wunsch nicht an die große Glocke zu hängen. Eine moderne Feministin würde wohl kaum Beifall klatschen. Muss sie auch nicht, denn sie hat die öffentliche Meinung auf ihrer Seite.
Ein Argument gegen Feminismus kann also durchaus auch die Einseitigkeit sein, wie über das Thema diskutiert wird. Früher haben Frauenrechtlerinnen als Außenseiter gegen ein Establishment gekämpft, gegen einen herrschenden Zeitgeist. Sie waren Revoluzzer im eigentlichen Sinn. Heute ist der Feminismus zum Zeitgeist geworden, der sein Ideal der Gendergleichheit von oben herab predigt. Wer sich daran stört, wird im Westen nicht glücklich werden. Dafür gibt es andere Länder, mit einem anderen Verständnis von Feminismus. In China oder Russland gelten viele westliche Werte als Dekadenzprodukt. Die Frauen in diesen Ländern haben nicht nur deswegen ein anderes Verständnis von Feminismus. In Russland zum Beispiel wurden die Geschlechter mit dem Einzug des Kommunismus gleichgestellt, lange vor der Frauenrechtsbewegung im Westen. Bist du männlich, Single, aber keine Frau spricht dich an? Warum willst du nicht in Russland Frauen heiraten? Auf jeden Fall findest du eine reifere Form des Feminismus in Russland.
Fazit: Feminismus bleibt Ansichtssache
Man kann über Feminismus lange streiten. Eine Wissenschaft für sich, vielleicht wurde deswegen die Gender-Wissenschaft ins Leben gerufen. Noch ist aber umstritten, ob es sich dabei um eine tatsächliche Wissenschaft oder nicht doch eher Ideologie handelt. Fest steht, der Feminismus und alle Ideale die daraus resultieren sind ein Produkt unserer Zeit. Der Feminismus ist da und wird auch so schnell nicht weggehen. Es nützt wenig dagegen anzukämpfen. Schlauer ist es, bei der Partnersuche Deutschland nicht länger wie eine Insel zu betrachten. Weil natürlich gibt es Frauen, die gerne schöne Kleider tragen und die sich über Blumen freuen. Frauen die kein Problem damit haben, wenn du der Mann bist, wenn sie dafür die Frau sein dürfen. Frauen die gerne Mutter sein wollen, mit einem Sinn für Familie und Kinder. Erspare dir Stress und geh auf Partnersuche in Osteuropa. Das beste Argument gegen Feminismus bleibt eine russische Frau.

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